Die Kulturgeschichte

Literarisch berühmt geworden durch die Troubadoure Okzitaniens, ist die Region zugleich uralte Kulturlandschaft mit einer wechselvollen Geschichte, die im Laufe der Jahrhunderte u.a durch die Kelten, die Griechen, die Römer, die Goten, die Merowinger, die Araber, die Franken, Templer und Katharer geprägt wurde.

Im frühen Mittelalter entwickelte sich hier in Südfrankreich die christlich geprägte Religionsgemeinschaft der Katharer, die im 13. Jahrhundert von der Kirche mit Inquisition, Scheiterhaufen und einem Jahrzehnte andauernden Kreuzzug brutal verfolgt und schliesslich zusammen mit einem Grossteil der damaligen Bevölkerung ausgerottet wurde. Die Katharer wurden als Ketzer, Albigenser und Häretiker bezeichnet. Auf die Frage eines Soldaten beim Sturm auf Beziers von 1209, wie man denn Gläubige von Ketzern unterscheiden könne, soll der Kreuzritter Arnold Amaury geantwortet haben: "Tötet sie alle, denn Gott wird die Seinen erkennen.", so das überlieferte Zitat. Die katharischen Ritter waren gezwungen, gut befestigte, auf Bergspitzen gelegene Wehrburgen zu errichten, die sie gegen die Belagerungstruppen und die Katapultangriffe der Kreuzritter verteidigen konnten.

Mit dem Fall der letzten Katharerfestung von Montsegur ("der sichere Berg") im Jahre 1244 verliert sich die geschichtliche Spur der Katharer allmählich. Skurrilerweise stammt das heutige Wissen über sie überwiegend aus den Protokollen der Inquisition.

Nach dem Ende der Katharerkriege wurde der Languedoc an das französiche Königreich angegliedert und heute nennt man unsere Region auch "pays cathare"; unzählige Schauplätze und die Ruinen der Katharerburgen erinnern noch an diese dunkle Zeit.

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